In Webinar #1 geht es um Projektmanagement-Methoden, die mit Phasenmodellen arbeiten. Grössere Projekte werden oft in Abschnitte oder eben Phasen gegliedert. Solche Projektphasen enden in der Regel mit einem Meilenstein, an dem wichtige Zwischenziele erreicht sein müssen, damit die nächste Phase gestartet werden kann. Oft spricht man auch von Stages für die Phasen und von Gates für die Meilensteine dazwischen. Das Ganze nennt sich dann Stage-Gate-Modell. Die Meilensteine oder Gates sind Abnahmepunkte im Projekt, an denen die Phasenergebnisse und -ziele formell geprüft und freigegeben werden. In aller Regel ist der Projektleiter für die Ergebnisse verantwortlich und präsentiert diese z.B. in einem Phasenabschlussbericht einem Abnahmegremium, z.B. einem Steuerungsausschuss. Diese Kontrollinstanz prüft die Ergebnisse und gibt sie frei oder weist sie zur Überarbeitung zurück. Erst bei Freigabe kann die nächste Projektphase gestartet werden.
Je nach Projektart gibt es verschiedene Phasenmodelle, deren Phasen die jeweiligen projekttypischen Arbeitsetappen bezeichnen. So spricht man beim in der Schweiz bekannten Phasenmodell HERMES von den vier Phasen Initialisierung, Konzept, Realisierung und Einführung. Das HERMES-Modell eignet sich besonders für Organisations- und IT-Projekte, mit denen eine neuen Organisationsform oder ein IT-System in der Unternehmung eingeführt werden soll. Das ebenfalls in der Schweiz verbreitete Modell SIA richtet seine Phasen und deren Bezeichnungen an Bauvorhaben aus. Und in der Produktentwicklung findet man je nach Branche unterschiedliche aber im Grundsatz oft ähnliche, sogenannte V-Modelle. All diesen Modellen ist gemeinsam, dass die Phasen sequenziell aufeinander folgen. Ein Phasenabschluss startet also die Folgephase und ein Zurück zu einer abgeschlossenen Phase ist theoretisch nicht mehr möglich. Man spricht dann von einem Wasserfallmodell.
Es gibt im Gegensatz dazu auch die iterativen Modelle, welche explizit vorsehen, dass gewisse Phasen iterativ wiederholt werden, um die Ergebnisse daraus zu verfeinern und zu optimieren und insbesondere die bisherigen Ergebnissen und Erkenntnisse nochmals in dieselbe Phase einfliessen zu lassen. Ein bekannter Vertreter der iterativen Modelle ist das Scrum-Modell, das in der Software-Entwicklung sehr beliebt ist.
Dieses Webinar geht auf Wasserfallmodelle ein und zeigt am Beispiel von HERMES, wie solche Modelle in PQFORCE abgebildet werden können.